Torstein/Windlegergrat oder auch - „Der längste Grat“

Tagwache 4 Uhr 30, Aufbruch nach Frühstücken und anziehen etc. 5 Uhr 15. Zustieg 1 Stunde 5 Minuten, Gurt anziehen und Einsteigsschiess ;-) Losklettern 6 Uhr 30. Beim Felsenfenster um 10 Uhr 50 danach am Grat 20 Minuten Pause. Am Gipfel um 15 Uhr 40. Gipfelrast bei wunderbarer Wolkenstimmung bis 16 Uhr 10. Abstieg über Torsteinwechte, Gosaugletscher, Schneebergwandtraverse, Linzersteig mit 200 Höhenmeter gegenansteig zur Winlegerscharte und runter zur Bachlalm, Ankunft um 20 Uhr. Kletterzeit gesamt 7 Stunden 50 Minuten. Abstieg fast vier Stunden.

Eine Gewaltige Unternehmung. Ein langer Tag. Eine Tour die man (wahrscheinlich) nur einmal macht. Die untere Hälfte verlangt dem Orientierungsvermögen einiges ab. Großteils sehr brüchig und unübersichtlich, aber beeindruckende Felswildnis. Auf halber Höhe galt es einen gefährlichen Turm zu erklimmen um auf der anderen Seite abzuseilen. Zwar nur 8 Meter, aber rundherum sehr ausgesetzt. Dann blieb das Seil noch Hängen. Gesichert raufklettern und abklettern, Laut Topo nur 3, aber seit der Beschreibung wird der Turm immer schmäler und viele Ausbrüche zeugen von Witterungseinflüssen (oder Kletterern).

Nach 3 Stunden und 20 Minuten Kletterzeit (bei einem Verhauer nach dem Turm brauchten wir sehr lange um zum Grat zurück zu finden), kurzes Schneefeld in der Schlucht und Felsfenster. Hier der Einzige Bohrhaken. Für Notabseilen runter zum Gletscher. Wir machten Stand und querten die nasse Platte. Neben dem Grat, aber richtig im Sonnenbad, gönnten wir uns eine Pause. Der obere Teil wurde zusehends fester, aber trotzdem Klettertechnisch schwieriger und das Material, insgesamt eine Handvoll rostiger Schlaghaken, war zwar willkommen aber doch nicht zu sehr vertrauensselig. Einiges sollte Mobil ergänzt werden und so manche Gratzacken zum sichern waren wohl auch nur für die Moral. Für den oberen Teil brauchten wir viereinhalb Stunden. Insgesamt sicherten wir 10 Seillängen und einmal von besagtem Turm abgeseilt. Somit kletterten wir das meiste simultan und sehr Vorsichtig. Oben vorm Gipfel blieben wir auch direkt am Grat, da in der Südflanke noch einiges an Schnee lag.

Der Abstieg war noch einmal sehr lang, aber Landschaftlich ein Highlight für sich.

Danke noch mal an die Wirtin von der Bachlalm für die beste Versorgung nach der Tour und auch für die Hilfe (Schrankenschlüssel) in der Nacht.

 

Insgesamt eine sehr ernste alpine Unternehmung für Freunde des Solo Kletterns in nicht immer ganz festen Fels und mit (einem 7.) Sinn für Orientierung.

 

Danke an meine (Seil-)Partnerin für diesen großartigen Tag ;-)

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    marlies (Freitag, 25 Juli 2014 10:23)

    danke dir für diesen gewaltigen tag! und schön, ihn aus dem fernen osten in erinnerung rufen zu können! :)))) bussl aus russland

  • #2

    nagei (Montag, 07 September 2015 13:30)

    gut beschrieben und ausgezeichnete Bilder dazu;
    gratuliere